Der Preisträger des 13. EOP – Europäischer Opernregie-Preis steht fest
Am ersten Wochenende im August 2023 fand das Finale des 13. EOP – Europäischer Opernregie-Preis in Birmingham statt. Gastgeber war die BOC – Birmingham Opera Company, eine Opern-Institution mit festem Ensemble und ohne eigenes Haus.
Auf der Studiobühne der öffentlichen Bibliothek vor einer fünfköpfigen Jury erarbeiteten die vier Finalisten mit vier Sängern des BOC-Ensembles jeweils eine Szene ihres Opernregie-Konzepts und ihrer jeweiligen Interpretation zu Bedřich Smetanas Zwei Witwen (Dvě vdovy). Während beim Semifinale ihr Regie-Konzept im Vordergrund stand, wurde beim Finale vorrangig ihre Arbeit mit den Sängern bewertet. Hierfür hatten alle Finalisten die gleiche Szene vorbereitet.
Gleich zwei Besonderheiten prägten den 13. EOP:
Zum einen gab es die Vorgabe, ein Regiekonzept für eine reduzierte mobile Fassung der Oper zu erstellen, so dass die Inszenierung mit einem reduzierten Orchester und Ensemble auf Tour gehen und flexibel an diversen Spielstätten aufgeführt werden kann, die nicht ausdrücklich für Opernaufführungen vorgesehen sind. So ist als Resultat die Plattform RMO – reduced mobile opera entstanden.
Als zweite Besonderheit mussten die Finalisten in der Endrunde mit acht Laiendarstellern, sogenannten Volunteers, als gleichberechtigte Darsteller arbeiten. Diese Idee fußt auf dem Konzept der BOC, und auch die fertige Inszenierung wird Menschen aus der jeweiligen Stadt in ihre Aufführungen einbinden.
Nach der Vorstellung der Finalisten gaben die fünf Jury-Mitglieder ihre Entscheidung bekannt:
„Das war keine traurige Geschichte rund um das Lebensende, sondern die Charaktere sind resolut und temperamentvoll. Es ist ein sehr inspirierendes, humorvolles Projekt“, begründete die Jurorin Karen Stone, Direktorin der Opera Europa, die einstimmige Entscheidung der Jury.
Die Premiere wird am 20. Juni 2024 anlässlich des 200. Geburtstages des Komponisten im Rahmen des Smetana-Festivals in seinem Geburtsort Litomyšl, in Tschechien stattfinden und noch mehrfach in Prag (5.-10. November 2024) aufgeführt werden. Die Aufgabe der Produktion hat die BOC – Birmingham Opera Company übernommen. Anschließend wird diese Inszenierung 2025 an der Oper in Lviv, Ukraine, zur Aufführung kommen, sofern die Umstände dies erlauben. Auch die Internationalen Maifestspiele Wiesbaden haben für 2025 ihr Interesse bekundet.
Für weitere Details zum Regie-Konzept (Auszüge/Englisch), klicken Sie bitte hier
Für weitere Informationen zu Lorenzo Ponte (Englisch) geht es hier entlang.
Für Informationen zum Smetana Festival in Litomyšl (Englisch), klicken Sie bitte hier
Die Preisträger (v.l.n.r.): Guilia Rossena, Alice Benazzi, Lorenzo Ponte
Lorenzo Ponto und Alice Benazzi bei der Probe und der Vorstellung des Regiekonzepts und Bühnenbild.
Der 2. und 3. Preis wurden nicht vergeben.
Weltweit gingen im Vorfeld Bewerbungen von insgesamt 91 jungen Künstlern in 46 Teams und einer Mischung aus 18 Nationalitäten für den 13. EOP Europäischer Opernregie-Preis ein. Zwölf junge Nachwuchs-Regisseure unter 35 Jahren schafften es bis ins Semi-Finale, aus denen die vier Finalisten gewählt wurden. Die zwei weiteren Finalisten waren Benedikt Arnold (D) und Chiara Osella (IT) mit Eleonora Peronetti, Bühnenbild.
Die Finalisten und ihre Teams: Lorenzo Ponte, Chiara Osella, Benedikt Arnold, Verena Silcher
Die Jury des EOP setzt sich aus namhaften Intendanten und Regisseuren der Opernwelt zusammen, beim 13. EOP sind es:
Barbara Minghetti, Director of Teatro Sociale di Como and Artistic Director of Festival Verdi of Parma (Vorsitz)
Karen Stone, Director of Opera Europa
Aleš Březina, Director of Smetana Festival
Richard Willacy, Director of BOC, Birmingham Opera Company
Vasyl Vovkun, Director of Lviv National Opera
Die Camerata Nuova schreibt alle zwei Jahre, in Zusammenarbeit mit der Opera Europa, einem Zusammenschluss von über 230 Opernhäusern und Festivals, und einem europäischen Opernhaus den EOP-Europäischer Opernregie-Preis aus. Der EOP ist der Opernregiewettbewerb mit der größten internationalen Reichweite.
(c) Fotos und Video: Claudia Bathe. Rechte Camera Nuova.
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